In der Türkei laufen Ermittlungen gegen den ehemaligen Chef der Geheimpolizei von Istanbul, Ali Fuat Yilmazer. Er soll eine maßgebliche Rolle bei der Planung und Ausführung des Mordes an dem türkisch-armenischen Journalisten gespielt haben. Sollte er verurteilt werden, droht ihm eine lebenslange schwere Haftstrafe.
Noch immer kämpft die armenische Wochenzeitung «Agos» für die Ziele ihres ermordeten Gründers: die Anerkennung des «Völkermords» an den Armeniern. Bis heute löst das Unbehagen bei den Nachfahren aus, sagt ein Journalist.
Spätestens seit der Äußerung von Papst Franziskus ist klar: Der Tod von 1,5 Millionen Armeniern im Osmanischen Reich lässt noch heute die Gemüter hochkochen. Die einen fordern ein klares Bekenntnis zum Völkermord. Die anderen vermeiden den Genozid-Begriff tunlichst. Das grundlegende Problem: Die Aufarbeitung der Vergangenheit steht erst am Anfang.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat offensichtlich kein Verständnis für Männer, die in Miniröcken ihre Protest gegen Gewalt an Frauen zum Ausdruck bringen. Am vergangenen Wochenende waren nach dem brutalen Mord an der 20-jährigen Özgecan Aslan zahlreiche Herren einem Aufruf in den Sozialen Medien gefolgt. Für den Politiker versteckten sie sich hinter Masken, so wie es auch Terroristen täten.
Die türkischen Demonstranten in Röcken haben am Wochenende prominente Unterstützung erhalten. Hollywood-Star Emma Watson zeigte sich über Twitter solidarisch mit der Aktion, die sich nach dem Tod der Studentin Özgecan Aslan nun gegen die Gewalt gegen Frauen in der Türkei richtete. Die hiesigen Frauenrechte sorgen die Schauspielerin nicht zum ersten Mal.
Ein Mann im Rock will offenbar in die Fußstapfen des türkischen Performance-Künstlers Erdem Gündüz treten. Letzterer hatte 2013 mit seinem stillen Protest auf dem Istanbuler Taksim Platz eine wahre Welle im ganzen Land ausgelöst. Erkan Doğan will das in Erinnerung an die getötete Studentin Özgecan Aslan ebenfalls erreichen.
Mit Hollande besucht nach langer Zeit ein Staatsoberhaupt Frankreichs die Türkei. Im Vordergrund steht die französische Unterstützung für den türkischen EU-Beitritt. Doch die Opposition fürchtet eine moralische Legitimierung der Regierung.
Zahlreiche Menschen haben in Istanbul an die Ermordung des türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink gedacht. Dink setzte sich für einen Dialog zwischen Armeniern und Türken ein. Insbesondere die Völkermord-Frage belastet das Verhältnis.
Der „Standing Man“, Erdem Gündüz, hat jetzt ein Mitglied der Europäischen Journalisten-Föderation (EJF) inspiriert. Der junge Mann tat es am 1. Dezember dem türkischen Künstler gleich und protestierte in Brüssel gegen die Inhaftierung von 46 Journalisten im Rahmen des KCK-Prozesses.
Der bekannte Journalist Nedim Şener hat für seine Arbeit in der türkischen Presse in diesem Jahr den Press Freedom Award des des Committee to Protect Journalists (CPJ) verliehen bekommen. Gewürdigt wurde die Leistung des Reporters, sich gegen eine Vielzahl von Widrigkeiten und Herausforderungen behauptet zu haben, die der Beruf in seinem Heimatland mit sich bringt. Auch jetzt drohen ihm 15 Jahre Gefängnis.
Der Journalist Hrant Dink starb, weil ein nationalistischer Minderjähriger ihn auf offener Straße erschoss. Ob hinter der Tat ein ganzes Netzwerk, gar mit Beteiligung staatlicher Funktionäre steht, soll die Neuauflage des Prozesses klären. Die Familie Dinks möchte aber nicht erneut von der Justiz verhöhnt werden.
Seine Aktion galt nicht nur in der Türkei als die ultimative Form des friedlichen Protests. Ein Zeichen des Aufbegehrens, das auch von der türkischen Regierung nicht angreifbar war. Der türkische Performance-Künstler Erdem Gündüz zog viele Nachahmer an. Jetzt erhält er dafür den M100 Media Award aus Deutschland.
Die Aktion des türkischen Künstlers Erdem Gündüz ist zu einem Massenphänomen avanciert, das nun erstmals auch von der türkischen Regierung kommentiert wird. Gegen diese Form des Protests hat auch der stellvertretende Ministerpräsident Bülent Arınç nichts einzuwenden. Die Taksim-Solidaritätsgruppe sorgt sich unterdessen ob der vielen Verhaftungen in den vergangenen Tagen.
Der junge türkische Künstler Erdem Gündüz hat mit seiner stummen Protest-Aktion am vergangenen Montag offenbar nachhaltig inspiriert. Auch am Dienstag haben es ihm Tausende gleichgetan. Und das nicht nur auf dem Taksim Platz.
Obwohl er nur still da stand, hat ein einzelner Mann in der vergangenen Nacht die Aufmerksamkeit Hunderter Demonstranten auf sich gezogen. Auf dem Istanbuler Taksim Platz vollzog er seinen Akt des stillen Protests, der Nachahmer im gesamten Land und sogar in Deutschland fand.
Ein türkisches Gericht hat entschieden, dass die Mörder vom türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink, nicht als Terrororganisation einzustufen seien, sondern als kriminelle Bande. Doch mit Straffreiheit können sie trotzdem nicht rechnen.
Obschon systematische Drohungen und Angriffe gegen Minderheiten in der Türkei mittlerweile in geringerem Ausmaß stattfinden als noch vor einigen Jahren, fühlen sich diese Menschen noch immer bedroht. Das wurde auf einen zweitägigen Symposium, das von Freunden des verstorbenen Journalisten Hrant Dink organisiert wurde, deutlich. Mitschuld daran trage auch der türkische Staat.
Der türkische Präsident Abdullah Gül ordnete an diesem Freitag eine Untersuchung des Massakers von Sivas durch die Präsidialamts-Untersuchungskommission DDK an. Bei dem Hotelbrand im Jahre 1993 kamen 37 Menschen ums Leben. Bis heute gibt es Ungereimtheiten.
Der Zentralrat der Armenier in Deutschland (ZAD) fürchtet eine zunehmende Islamisierung in der Türkei. Jüngster Anlass stellt ein Vorschlag des türkischen Vizepräsidenten Bülent Arinç dar. Er wünscht, die griechisch-orthodoxe Basilika Hagia Sofia wieder in eine Moschee umzuwandeln. In einer Pressemitteilung ruft der ZAD nun zu Solidarität mit den türkischen Christen auf.
Yasin Hayal, der den zum Tatzeitpunkt minderjährigen Ogün Samast zur Erschießung des armenischen Journalisten Hrant Dink drängte, hat nun erklärt, dass die Drahtzieher hinter diesem Mord auch die Tötung des türkischen Literaturnobelpreisträgers Orhan Pamuk geplant hätten.
Das Superwahljahr 2017 in Deutschland wird durch verschieden Landtags- sowie die Bundestagswahl bestimmt sein. Das Bundesland NRW ist dabei ein sogenannter Testlauf.
Deutsch Türkische Nachrichten