Weil eine berufstätige Mutter in Tennessee keine Zeit für Gartenarbeit hatte, wurde sie zu fünf Tagen Haft verurteilt. Der ungepflegte Garten war ein Verstoß gegen die Gemeindevorschriften. In den gesamten USA gehen die Behörden auch bei minimalen Delikten mit zunehmender Härte gegen die Bürger vor.
Die spanische Polizei hat sich für eine Million Euro mit neuer Kampfausrüstung und Wasser-Werfern ausgestattet. Mitten in der Diskussion über exzessive Polizeigewalt bereitet die Regierung ihre Polizeibeamten darauf vor, schwerbewaffnet gegen die eigene Bevölkerung vorzugehen.
Am 9. August starb Michael Brown durch die Schüsse eines Polizisten in Ferguson. Der Vorort kommt seitdem nicht zur Ruhe, denn Brown hatte afro-amerikanischen Wurzeln. Der Vorfall ist nicht der einzige dieser Art. Schon lange gibt es Kritik am rassistischen Vorgehen der US-amerikanischen Polizei. Jetzt haben die Proteste den türkischen Fußball erreicht.
Die türkische Regierung ist für wachsende Intoleranz gegenüber der Opposition, dem öffentlichen Protest sowie kritischen Medien verantwortlich. In ihrem aktuellen Bericht sieht Human Rights Watch angekündigte Demokratisierungsversuche gefährdet.
Zwei zeitgleich vorgelegte Berichte über Polizeigewalt während der Gezi-Proteste sprechen eine klare Sprache. Die Polizei habe freiwillige medizinische Helfer angegriffen, das türkische Gesundheitsministerium hat keinen Notfallplan zur Versorgung der Verwundeten aufgestellt. Viele Demonstranten klagen noch immer über Spätfolgen.
Ein achtjähriges Kind wird dazu aufgefordert, seinen Freund zu schlagen - von einem Polizisten. Als der Junge den Befehl des Polizisten ablehnt, wird er krankenhausreif geprügelt. Seit einer Woche liegt der Junge, dessen Nieren und Rippen verletzt sind, im Krankenhaus.
Ahmet Atakan bekundete seine Solidarität mit protestierenden Studenten in Ankara, wo es zu Zusammenstößen mit der Polizei kam. Der 22-Jährige starb an seinen Verletzungen. Während die Behörden behaupten, er sei vom Dach gefallen, sagen andere er sei von einem Tränengas-Kanister getroffen worden.
Nachdem im September 2008 vier politische Aktivisten von der Polizei in Istanbul festgenommen wurden, folterten die Polizisten sie so massiv, dass einer von ihnen an den Folgen starb. Das Urteil des Strafgerichts sieht Haftstrafen für die Polizisten und die Aktivisten vor. Letztere wurden verurteilt, weil sie Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet haben.
Seit sieben Tagen überziehen massive Proteste Brasilien. Die Demonstranten protestieren gegen Korruption, zu hohe Lebenskosten und die politische Situation. Die Regierung wird nervös. Nun soll die Nationalgarde eingesetzt werden, um die Sicherheit beim Confederations Cup zu gewährleisten. Für Donnerstag sind in mindestens 15 Städten Proteste angekündigt worden.
Der jüngste Fall von Polizeigewalt auf dem Istanbuler Taksim Platz hat nach Ansicht von Human Rights Watch alle Bemühungen, einen friedlichen Dialog zwischen der Regierung und Demonstranten zu fördern, zerstört. Tränengas, so die Menschenrechtsorganisation könne keine Lösung sein. Mit großer Sorge werden die Ereignisse auch von deutscher Seite kommentiert. Erdoğan, so die Befürchtung, führe das Land in einen islamistischen Unterdrückungsstaat.
In Stockholm setzten hunderte Randalierer in der Nacht zum Mittwoch erneut Autos in Brand und bewarfen Polizisten mit Steinen. Es sind vor allem junge Immigranten, die im größten Einwanderungsland der EU oft keine Arbeit haben.
Erneut ist die türkische Polizei durch ihr rigoroses Vorgehen gegen Bürger aufgefallen. Jüngster Zwischenfall: Die Beamten setzten Pefferspray und Wasserwerfer ein, um Fans der bekannten türkischen Band „Grup Yorum“ zu vertreiben, die sich am vergangenen Sonntag im Istanbuler Stadtteil Bağcılar eingefunden hatten. Das Konzert war zuvor verboten worden.
Am Mittwoch legte die EU-Kommission ihren jährlichen Fortschrittsbericht zum Beitrittskandidaten Türkei vor. Darin konstatierte die Kommission vereinzelte Fortschritte der Türkei bei der Erfüllung der EU-Beitrittskriterien, bemängelte jedoch nach wie vor große Defizite im Bereich der Menschenrechte.
Der Tod von Rodney King am 17. Juni dieses Jahres ließ die internationalen Medien aufschrecken. Der Mann, der 1991 als Opfer von unverhältnismäßiger Polizeigewalt bekannt wurde, lag tot in seinem Pool. In wenigen Tagen soll die Beerdigung stattfinden. Doch der Familie fehlt dafür schlicht das Geld.
Erfolgreich sein um jeden Preis? Das war offenbar das Motto an einer türkischen Polizeiakademie. In Anbetracht der nahenden Abschlusszeremonie wurden die Ergebnisse von fast 200 Studenten zum Positiven gedreht. Die Folge: Auch künftige Polizisten, die nur 18 von 100 möglichen Punkten erreichten, bestanden.
Die zunehmende Polizeigewalt ist eine Besorgnis erregendes Problem für die Türkei. Das stellt ein aktueller NGO-Bericht fest. Demnach starben im Jahr 2012 bisher drei Menschen, fast 200 wurden aufgrund von Polizeigewalt verletzt.
Mit ihrer starken Wirtschaftskraft bricht die Türkei einen Rekord nach dem anderen. Beim Thema Menschenrechte macht das Land jedoch Rückschritte. Fälle von Polizeigewalt gegen Zivilisten werden nur ungenügend untersucht.
Die holländische Politikerin Emine Bozkurt hat angekündigt, dass sie verdächtige Todesfälle von Türken in europäischem Gewahrsam dem Europäischen Parlament vorbringen werde.
Die Familie des 22-jährigen Türken, der im vergangenen Juli auf einer holländischen Polizeiwache zu Tode kam, behauptet nun, dass die inneren Organe des Toten seit einer Autopsie verschwunden sind und durch Tücher ersetzt wurden. Die Anwälte vermuten, dass etwas vertuscht werden soll.
Der 22-jährige İhsan Gürz wurde letzten Sonntag tot in der Arrestzelle einer holländischen Polizeistation aufgefunden. Seine Familie und Freunde sind der Überzeugung, dass sein Tod auf massive Polizeigewalt zurückzuführen sei. Die holländischen Behörden sprechen dagegen von einer Herzattacke.
Das Superwahljahr 2017 in Deutschland wird durch verschieden Landtags- sowie die Bundestagswahl bestimmt sein. Das Bundesland NRW ist dabei ein sogenannter Testlauf.
Deutsch Türkische Nachrichten